Nach dem Kiesabbau kam die Aroniabeere

Nachhaltige Rekultivierung

Markgrafneusiedl Seit mehr als 25 Jahren betreibt die Rohrdorfer Sand und Kies ein Kieswerk in Markgrafneusiedl, rund 10 km nordöstlich von Wien. Der Rohkiesabbau wird als Trockenschnitt durchgeführt, wodurch das Gelände einige Meter abgesenkt wird. Der Abtransport des Kiesmaterials erfolgt energieeffizient mittels Förderband. Bereits während der Betriebsphase werden die Flächen laufend rekultiviert. Der grubeneigene Humus wird im Vorfeld abgetragen, seitlich gelagert und nach der Ausbaggerung wieder aufgetragen. So entstehen auch nach dem Abbau wertvolle Flächen, die zur ursprünglichen Nutzung als Ackerland zurückgeführt werden
können.

Nach Abschluss des Kiesabbaus auf dem Großacker „Kies I“ in Markgrafneusiedl wurde nun das Areal wieder an den Grundstückseigentümer, einen regionalen Landwirt, zurückgegeben. Neben Weizen und Sonnenblumen wachsen dort die blauschwarzen Beeren der Aronia, auch Apfelbeeren genannt. Diese besondere Frucht gilt als „Gesundheitsbeere“, sie soll antioxidativ, entzündungshemmend und cholesterinsenkend wirken. 

Die Rekultivierung von „Kies I“ fand in einem laufenden Prozess bereits während der Betriebstätigkeit statt. Dies gewährleistet, dass der jeweils aktuelle Eingriff in die Natur minimiert wird und die bereits rekultivierten Bereiche wieder der Natur oder Nutzung als Acker zugeführt werden können. Der sorgfältige Auftrag von Humus, als letzter Schritt der Rekultivierungsarbeiten, stellt sicher, dass die Bodenqualität hervorragend ist und sich für den Anbau von Kulturpflanzen bestens eignet.

Wo Kies abgebaut wird, wird die Landschaft verändert. Mit einem verantwortungsvollen Rekultivierungsplan wird aber auch natürlicher Lebensraum an gleicher Stelle neu geschaffen. Abbaustätten können somit einen Mehrwert für den Naturschutz bieten. In Markgrafneusiedl wurde beispielsweise in den Rohrdorfer-Abbaufeldern neuer Lebensraum für die Steppenvogelart Triel geschaffen. Dieser Vogel bevorzugt schottrige oder sandige Böden mit spärlicher Vegetation. Neben sogenannten Nahrungsflächen wurden für den Triel eigens Brutflächen angelegt. Die Pflege der Trielflächen erfolgt durch Rohrdorfer – dazu gehören Maßnahmen wie zum Beispiel die regelmäßige Entfernung der nach-  wachsenden Pflanzen.

Die Rohrdorfer-Abbaustätten werden als Leihgabe der Natur verstanden und mit größter Sorgfalt umweltschonend bewirtschaftet beziehungsweise nach dem Abbau wieder ihrer vorherigen Bestimmung zugeführt. Dies versteht Rohrdorfer unter gelebter Nachhaltigkeit!