Rohrdorfer beteiligt sich am Forschungsprojekt BitKOIN


Bruck an der Mur, 15. April 2024 – Die Rohrdorfer Umwelttechnik ist Projektpartner des Forschungsprojekts „BitKOIN“ (CO2-reduzierte Bindemittel durch thermochemische Konversion mineralwolleabfallhaltiger Reststoffkombinationen). Ziel ist es, Mineralwolleabfälle mit weiteren Reststoffen bzw. ergänzenden sekundären Rohstoffen zu einem Bindemittel zu verarbeiten. Dadurch wird ein synthetischer Hüttensandersatz hergestellt. Bei Erfolg steht ein umweltfreundlicher, CO2-armer Zementzumahlstoff zur Verfügung. BitKOIN wird von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert und steht unter der Leitung der Montanuniversität Leoben. Neben der Rohrdorfer Umwelttechnik und der Montanuniversität Leoben ist auch die TU Graz, die PORR Umwelttechnik GmbH, die Saint Gobain Austria GmbH sowie die Holcim GmbH im Projektkonsortium vertreten.

Geniale Verwertungsstrategie für Mineralwolleabfälle

Bis 2038 will die Rohrdorfer Unternehmensgruppe CO2-neutral werden. Einer der essenziellen Schritte auf diesem Weg ist es, CO2-arme Zumahlstoffe für die Zementherstellung zu finden. Hüttensand, gegenwärtig einer der wichtigsten Zementzumahlstoffe, wird aufgrund der Dekarbonisierung der Stahlindustrie nicht mehr lange zur Verfügung stehen. Die Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft, die sich an BitKOIN beteiligen, forschen daher an einem „Hüttensand 2.0“, der CO2-arm in der Herstellung ist und aus Rest- oder Abfallstoffen besteht. Mineralische Abfälle, wie etwa Mineralwolle, scheinen hierfür die passende Grundsubstanz zu sein. Durch den sehr energieeffizienten, induktiven Schmelzprozess kann aus Mineralwolleabfällen, gemischt mit anderen Reststoffen, synthetischer Hüttensand 2.0 hergestellt werden. BitKOIN ist daher auch für die Abfallwirtschaft interessant, da es in Österreich ab dem Jahr 2026 ein Deponierungsverbot von Mineralwolleabfällen geben wird. Es entsteht ein umweltfreundlicher Hüttensandersatz, der als Bindemittelkomponente dazu beiträgt, dass wir in Zukunft CO2-neutral bauen können.

BitKOIN Prozess zum Recycling von Mineralwolleabfällen sowie der Herstellung des „Hüttensand 2.0“
(Bildquelle: Montanuniversität Leoben Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft)

Spartenübergreifende Zusammenarbeit

Die Umwelttechnik wird beim Projekt durch Mitarbeitende der Rohrdorfer Zementsparte unterstützt. Deren Expertise kommt zu tragen, wenn im späteren Projektverlauf die Eigenschaften des synthetischen Hüttensandes 2.0 charakterisiert und evaluiert werden sollen. Insbesondere muss seine Verwendung als Zementzumahlstoff und seine spätere Anwendung im Beton beurteilt werden. Die spartenübergreifende Zusammenarbeit bei Rohrdorfer dient außerdem dazu, mögliche Synergien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu finden und zu nutzen. Im Optimalfall können im Ergebnis nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch sonstige Reststoffe vermieden, verwertet, oder im Kreislauf geführt werden.

Mehr Informationen zu BitKOIN: https://www.avaw-unileoben.at/de/forschung/projekte/bitkoin/